In der modernen Terminologie bezeichnet Kampfflugzeug jedes
militärische Flugzeug das für Zerstörungszwecke eingesetzt wird. In der Verwendung bis
1945 bezog sich Kampfflugzeug hingegen ausschließlich auf Bomber.
F-16 Jagdbomber
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Kampfflugzeuge können in drei
Kategorien unterteilt werden: Abfangjäger (Fighter), Schlachtflugzeuge (Attack)
und Bomber.
Abfangjäger dienen primär zum Bekämpfen von Luftzielen.
Beispiele sind die
F-14 Tomcat oder die SU-27
Einige Fighter können auch Bodenziele bekämpfen, sogenannte "Multirole Fighter".
Beispiele sind die
F-16 oder der Eurofighter Schlachtflugzeuge dienen primär zur
Bekämpfung beweglicher Bodenziele, wie etwa gepanzerte Bodenfahrzeuge. Hier
wären die
A-10 Thunderbolt oder die SU-25 zu nennen.
Bomber sind schwere Flugzeuge, die
strategische unbewegliche Bodenziele, wie Fabriken oder Flughäfen bekämpfen, wie
etwa die B-52.
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Typen
Heutzutage sind die meisten Kampfflugzeuge nicht
mehr eindeutig einer Rolle als Jagdflugzeug
Bomber oder Schlachtflugzeug zuzuordnen. Die Beladung kann individuell an die jeweilige Aufgabe angepasst
werden. Allerdings sind durch die Auslegung des jeweiligen Typs bestimmte
Aufgaben effektiver als andere zu erfüllen.
Kampfflugzeuge sind typischerweise
mit Maschinenkanonen
und mit Luft-Boden-Raketen oder Luft-Luft-Raketen
ausgestattet. Sie haben außerdem oft ein Radar,
um gegnerische Flugzeuge zu lokalisieren. Die meisten Waffen sind häufig an
Aussenlaststationen
untergebracht, dadurch ist ein schneller Austausch gewährleistet.
In manchen Kampfflugzeugen wird der
Pilot
durch einen Waffensystemoffizier
(WSO), der für die Bedienung der Waffensysteme
zuständig ist, unterstützt. Solche Kampfflugzeuge werden als
Zweisitzer bezeichnet. So kann sich der Pilot auf den Flug konzentrieren. Üblicherweise
gibt es sowohl für den Piloten als auch für den Bordschützen einen
Schleudersitz.
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F-16
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Nachbrenner vom Tornado
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Nachbrenner
Der
Nachbrenner bietet eine signifikante Steigerung der Geschwindigkeit
strahlgetriebener
Kampfflugzeuge auf Kosten der Reichweite. Hierbei wird Treibstoff direkt in den
Abgasstrahl des Triebwerks eingesprüht. Der Treibstoff verbrennt dabei
explosionsartig außerhalb der Turbine, die heißen Gase werden dann durch die
Triebwerksdüse nach außen geleitet und erzeugen
Schub.
Da der Treibstoffverbrauch des Nachbrenners um bis zum Faktor 10 über dem
normalen Verbrauch des Triebwerks liegt, wird er nur in besonderen Situationen,
wenn kurzfristig mehr Schub benötigt wird, zugeschaltet. Nachbrenner ermöglichen
Kampfflugzeugen,
Überschallgeschwindigkeit zu erreichen. Die Jets der neuesten
Generation, z. B. die amerikanischen
Lockheed F/A-22 und F-35 Joint Strike
Fighter sowie der europäische
Eurofighter Typhoon,
können die Schallmauer im Horizontalflug auch ohne Nachbrenner mit dem
Trockenschub (Maß für den Schub eines Triebwerks ohne zugeschalteten
Nachbrenner) ihrer normalen Turbinen-Triebwerke durchbrechen. Diese Fähigkeit
nennt man Supercruise.
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Marinekampfflugzeug
Speziell
konstruierte Kampfflugzeuge können auf
Flugzeugträgern landen und starten: Zum Start werden auf aktuellen Flugzeugträgern die Flugzeuge
in einen Schlitten eines Dampfkatapults auf dem Flugdeck eingehakt und
unterstützen den Startvorgang mittels Nachbrenners, da auf dem kurzen Deck sonst
nicht die nötige Geschwindigkeit erreicht werden kann. In den Anfangsjahren
wurden die Flugzeuge mittels Stahlseil an den Schlitten befestigt. Diese Seile
fielen nach dem Start über Bord und begrenzten somit die maximale Anzahl an
Starts vom Flugzeugträger und erhöhten die laufenden Kosten. Diese Technik wurde
bis vor kurzem z. B. noch auf den französischen Flugzeugträgern
Foch Clemenceau
eingesetzt, da hierbei das Stahlseil am Rumpf der Maschine eingehakt wird und
nicht am Bugrad wie bei der
US Navy.
Dadurch muss das Bugrad
der französischen Trägerflugzeuge nicht so massiv und damit schwer sein wie bei
ihren amerikanischen Pendants. Darüber hinaus benötigen die Flugzeuge einen
Landehaken, der sich bei der
Landung in ein Fangseil
einhakt.
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Trägergestütztes Kampfflugzeug F/A18
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Tornado Jagdbomber
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Schwenkflügel
Eine weitere (auch bei einigen Bombern zu
findende) Spezialität sind Schwenkflügel (variable Flügelgeometrie). Durch Veränderung der
Flügelpfeilung im Flug erreicht man ein für die jeweilige Geschwindigkeit
optimales Flugverhalten: im Langsamflug benötigt man einen möglichst großen
Auftriebsbeiwert, um mehr zu
erreichen. Bei hohen Geschwindigkeiten werden die Flügel weiter nach hinten
geschwenkt, und so der Luftwiderstand und die Schockeffekte bei
Überschallgeschwindigkeit verringert. Als Nebeneffekt ergibt sich ein
geringerer Platzbedarf der Maschinen auf Flugzeugträgern. Siehe:
General Dynamics F-111, Panavia Tornado, Suchoi
Su-24, Grumman
F-14,
Rockwell B-1, Tupolew Tu-22M,
Tupolew Tu-160.
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Senkrechtstarter
Außerdem gibt es den britischen
Hawker Siddeley Harrier, die russischen
Jakowlew Jak-38 und
Jakowlew Jak-141 und die
Lockheed Martin F-35B, die
senkrecht starten und landen können. Von diesen drei Typen steht derzeit nur
der Harrier im aktiven Dienst.
Sonderformen
Eine Sonderform von Kampfflugzeugen sind die zur Erdkampfunterstützung
eingesetzten Gunships. Dabei handelt es sich um umgebaute
Transportflugzeuge mit einer seitlichen Bewaffnung, um Bodenziele aus dem
Kreisflug heraus unter Feuer zu nehmen.
Text:Wikipedia
Bilder:Frank Deutschland (c)www.power-jets.de
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Harrier GR.7
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